In unserer letzten Nummer haben wir des neuen amerikanischen Velocipedes Erwähnung gethan, welches Mr. G.W. Pressey in Hammonton, New-Jersey, erfunden und „The American Star“ getauft hat. Wir bieten heute unseren Lesern eine Abbildung dieses neuen Vehikels, indem wir gleichzeitig die jüngst gebrachten Mittheilungen über die die wesentlichen Vortheile dieser genialen Erfindung vervollständigen.
Ein sehr wichtiges neues Moment bei dem „American Star“-Velocipede besteht darin, dass der Reiter oder Fahrer nicht wie beim gewöhnlichen Velocipede Pedale zu treten hat, welche abwechselnd und jedes eigentlich nur während einer Viertel-Umdrehung wirken, sondern nunmehr auf Hebel tritt, welche vermöge eines äusserst sinnreichen Mechanismus den enormen Vortheil bieten, dass jeder von ihnen nicht ruckweise, sondern continuierlich eine gleichmässig treibende Kraft auf die Nabe des Rades ausüben und derart unabhängig von einander sind, dass man ebensowohl beide abwechselnd, gleichzeitig oder nur einen von beiden in Bewegung setzen kann.
Bei dem bisherigen Velocipede mussten die Beine des Reiters so lange in Bewegung bleiben, so lange er eben fuhr, so lange die Maschine in Gang war; wenn er auch nur mit einem Fusse wirklich arbeitete, der andere war gezwungen, wenn auch unthätig, die Bewegung mitzumachen. Beim „American Star“ ist dies nicht mehr der Fall; man kann mit einem Beine die Maschine treiben, das andere aber ruhig auf den Tritte stehen lassen, ja man kann, wenn die Maschine im vollen Laufen ist, so lange mit beiden Beinen völlig feiern, bis es eben nöthig wird, dem Vehikel wieder teibende Kraft zuzuführen.
Zu den ferneren Vortheilen des „American Star“ gehören noch das weitaus leichtere Aufsitzen auf dasselbe, gegenüber den alten Maschinen und der ebenfalls sehr werthvolle Umstand, dass das neue Velocipede jeder, ohne Unterschied auf seine Größe und Beinlänge, benützen kann, während bei dem bisherigen System jeder ein Fahrzeug haben musste, dessen Dimensionen genau seiner Beinlänge entsprachen.
Ein und dasselbe „American Star“-Velocipede kann also ebensowohl ein Riese als der kleinste Junge reiten.
Man wird zugeben, dass diese Vortheile von so grosser Bedeutung sind, dass diese neue Maschine bald die alten verdrängen wird, denn sie bietet nebst grösserer Leistungsfähigkeit und Sicherheit auch bedeutend mehr Bequemlichkeit und Comfort, sowie namhafte Erleichterungen der Arbeit, was sicherlich schwer ins Gewicht fällt.
Die beste Zahl, welche auf einer öffentlichen Bahn bisher mit dem „American Star“-Velocipede erzielt wurde, betrug 2:44 für einen englische Meile.
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